Die Mobilität und Selbstständigkeit bis ins hohe Alter zu fördern ist aufgrund des demografischen Wandels ein wichtiger Aspekt in unserer Gesellschaft geworden. Mit Hilfe des Projektes "Bewegt Älter werdenim Kreis Kleve" sollen diese zwei Fähigkeiten bis ins hohe Alter gefördert und erhalten werden. Durch Kooperationen zwischen Sportvereinen und Senioreneinrichtungen sind bereits gesundheitsfördernde Maßnahmen für ältere und hochaltrige Menschen im Kreis Kleve geschaffen worden. Für die Bewohner aus der jeweiligen Senioreneinrichtung und den Senioren aus der Kommune wird ein gemeinsames Bewegungsangebot angeboten, bestehend aus einer Sitzgymnastik oder einer Gangymnastik (ab2016). Durch die Ausweitung des Projektes soll noch vielen weiteren Senioren die Möglichkeit geboten werden sich wöchentlich sportlich zu betätigen.
Ziel des Bewegungsangebotes ist es die offene Begegnung zwischen Bürgern und Bewohnern der Einrichtung zu fördern. Es sollen neue soziale Kontakte gefördert werden, die zur Steigerung des Wohlbefindens beitragen. Außerdem wird durch das regelmäßige Training die Mobilität und Selbstständigkeit der Teilnehmer gefördert. Im Gesamten soll durch die Förderung der drei Komponenten Mobilität, Selbstständigkeit und soziale Kontakte eine Steigerung der Lebensqualität erzielt werden.
Das Projekt wird stets durch eine Kooperation zwischen Sportvereinen und Senioreneinrichtungen gestaltet. Hierbei stellt die Senioreneinrichtung die Räumlichkeit und Getränke, für eine kleine Pause während der Sporteinheit, zur Verfügung. Die Aufgabe des Sportvereines ist es, einen geschulten Übungsleiter für das Bewegungsangebot zu stellen. Beide Kooperationspartner profitieren auf unterschiedlicher Weise von dem Projekt.
Das Projekt wird nach dem 1€- Modell finanziert. Dies beinhaltet, dass die Teilnehmer pro Bewegungsstunde 1€ zahlen. Hiervon wird die geschulte Übungsleitung finanziert, sodass das Projekt auch langfristig finanzierbar bleibt.
Teilnehmer die von außerhalb an dem Angebot teilnehmen sind über die private Unfallversicherung abgesichert. Für Personen- und Sachschäden kommen, sofern diese nicht durch Dritte verursacht wurden, die Unfall- und Haftpflichtversicherungen des Sportvereins und der Senioreneinrichtung auf.
Das Projekt ist im Jahre 2014 bereits wissenschaftlich evaluiert worden, wobei eine positive Entwicklung der Teilnehmer festgestellt wurde. In einem Zeitraum von drei Monaten hat sich die Mobilität der Teilnehmer, aufgrund der regelmäßigen Teilnahme am Bewegungsangebot, verbessert. Ebenfalls konnte das Sturzrisiko der Teilnehmer gesenkt werden.
Aufgrund der positiven Effekte des Projektes hat das Projekt sowohl von der Landesregierung als auch von dem Landessportbund Nordrhein-Westfalen bereits positive Resonanz erhalten. Von beiden Organisationen ist das Projekt als Best-Practice-Modell ausgezeichnet worden.
14.12.2020 10:48